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Das Teehaus im Weißenburgpark

Im Mittelalter (12. und 13. Jahrhundert) wurde der Talkessel Stuttgarts von 7 Burgen eingerahmt: u.a. von der Weissenburg, Silberburg, Wagenburg, Reinsburg. 

Die Ritter der Weissenburg hatten vom Landesfürsten das Recht erhalten, Steuern zu erheben im Bereich des Schlagschattens, den der Burgfried hinab in den Talkessel warf - der Burgfried wurde anscheinend sehr hoch gebaut. Im Tal lief die Verbindungsstrasse aus dem Badischen nach Esslingen - ergo wurde der Warenverkehr nach Esslingen besteuert, was die Waren anscheinend über Gebühr teurer machte. 
Aus diesem Grund haben die Esslinger Machthaber im 13. Jahrhundert eine bewaffnete Exkursion gestartet und die Weissenburg geschleift. 

Danach gab es nie wieder eine Burg auf dem ehemaligen Standplatz der Burg Weissenburg. Das Teehaus heute liegt so gesehen also im Burggraben der ehemaligen Weissenburg. 

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Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Errichtet wurde das Teehaus vom Fabrikanten Sieglin im Jahre 1913, als Geschenk an seine Frau, die dort die Freundinnen zum Teekränzchen empfangen konnte. Herr Sieglin war zu dieser Zeit erfolgreicher Waschpulver- und Seifen-Fabrikant, Hauptabsatzgebiet seiner Produkte waren das Ruhrgebiet und England (Kohlereviere). Für sich selbst baute er zur körperlichen Ertüchtigung unterhalb des Teehauses einen Tennisplatz, in Abmessungen, die etwas kleiner waren als sie heutige Standardplätze aufweisen. Da der Tennisplatz am Hang lokalisiert ist, musste Herr Sieglin ihn unterbauen lassen, was er dann in Form eines üppig ausgestalteten Saales, des sogenannten "Marmorsaals" ausführte. 


Dieser Saal war somit geeignetes Domizil für Abende in der Altherrenrunde, für Gespräche übers Altertum in würdiger Umgebung - Herr Sieglin war nämlich ein anerkannter Altertumsforscher, der mehrere Ausgrabungsexkursionen in den Orient/nach Ägypten unternommen hat - ein kleiner Schliemann sozusagen. 

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Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

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Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

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